Am vergangenen Freitag erlebte Sturmjäger und Wetterbegeisterte eine Wetterlage am bayerischen Alpenrand, welche selbst die kühnsten Erwartungen bei Weitem übertraf. Quasi über Nacht verschärften die konvektionserlaubenden Modelle die Berechnungen für den Nachmittag und berechneten einheitlich eine rechtsausscherende Superzelle. Schnell wurde am Vormittag klar, dass es sich hierbei nicht nur um Modellspinnereien handelte. Bis zum Mittag zeigte die Drucktendenz die Ausbildung eines Bodentiefs, zudem herrschte spätestens ab 10 Uhr eine volle Einstrahlung und sorgte für eine fast dampfige Stimmung nach den nächtlichen Regenfällen.
Alsbald entschloss sich unser Sturmjägergruppe der Unwetter-Freaks, mit mehreren Teams ab dem frühen Nachmittag die Lage zu dokumentieren. Eine Vollsperrung der A8 sowie lange Staus um den Irschenberg durchkreuzten jedoch vorerst die Pläne und wir entschieden uns, dass eine Positionierung bei Bad Feilnbach die beste Option darstellt. Um kurz vor 18 Uhr war es dann soweit und die gut strukturierte Mesozyklone wurde über den Hügeln sichtbar. Begleitet wurde die Szenerie von einem permanenten Dauergrummeln und einer enormen Blitzfrequenz im Aufwindbereich sowie im FFD-Sektor.




Kurze Zeit später schlugen bereits die ersten Naheinschläge ein und der dichte Hagelkern kam zügig näher. Also hieß es nun: Schnell das Equipment abbauen, ab ins Auto und schnell über die A8 in Richtung Osten verlagern! Bei Rohrdorf nahe Rosenheim legten wir den nächsten Stopp ein und konnten dieses beeindruckende Bild der Superzelle genießen:

Auch an diesem Standort blieben uns nur wenige Minuten, bis uns der starke Niederschlagsbereich wieder einholte. Währenddessen wütete im nahen Raubling ein wahrer Hagelsturm mit Korngrößen zwischen 3 und 4 Zentimetern. Sogar Berichte über Hagelschäden an Autos gingen mittlerweile ein. Anschließend fuhren wir erneut auf die A8 zum nächsten Standort: Übersee am Chiemsee. Die Struktur der Zelle wurde immer beeindruckender und erinnerte zeitweise beinahe an ein Raumschiff, was auf einen neuen Zyklus im Inntal schließen ließ:


Anschließend nutzen wir die direkte Autobahnanbindung noch einmal und verlagerten uns nach Siegsdorf, wo die Superzelle mehr und mehr an die berüchtigten Exemplare in den USA herankam:



Wir verfolgten die Zelle im Anschluss noch bis zur österreichischen Grenze bei Freilassing und ließen uns dort überrollen. Wir hoffen, dass Euch unser kleiner Bildbericht dieser tollen Lage gefallen hat und würden uns freuen, wenn Ihr auch noch rückblickend in unsere zahlreichen Live-Videos von diesem Tag reinschaut!
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Viele Grüße
Unwetter-Freaks